Technische Informationen - Kunststoffkabelschächte

Allgemeines

Kunststoffkabelschächte finden Anwendung in Kabelkanalanlagen für Telekommunikation oder Elektro- und Signalversorgung. Sie können für die gleichen Einsatzzwecke verwendet werden, wie Telekommunikations-schächte aus Stahlbetonfertigteilen. D.h. sie werden zur Aufnahme von Verbindungen und Verzweigungen von Kabeln, für Abzweigungen, als Hausanschlußschächte oder zur Unterbringung von Muffen eingesetzt. Auch eine Verwendung als Kabelzieh- und Richtungsänderungsschächte ist, bei entsprechender Verankerung, denkbar.

Kunststoffkabelschächte können als Alternative zu Kabelschächten aus Stahlbetonfertigteilen besonders dort eingesetzt werden, wo geringe Bauteilgewichte nötig sind, weil der Einbauort für die entsprechenden Hebegeräte unzugänglich ist und nur von Hand gearbeitet werden kann.
Die Kunststoffkabelschächte können komplett vormontiert oder aus Einzelteilen zur bauseitigen Montage angeliefert werden.

Das Schachtsystem ist generell nicht wasserdicht.

Eigenschaften

verschiedene Schachtgrößen für unterschiedliche Anwendungen

  • definierte Auswahl an lagermäßigen Größen
  • höhenvariabel durch Rahmenelemente


Belastbarkeit

  • hergestellt aus formstabilen Faserverbundwerkstoffen SMC/DMC
  • ohne Betonummantelung, je nach Modell, bis Klasse D400 belastbar
  • Faserverbundwerkstoff DMC ist im Gegensatz zu den herkömmlichen
  • Thermoplasten PE und PP wesentlich formstabiler
  • einsetzbar bei Temperaturen von –40°C bis +140°C
  • resistent gegenüber alkalischen und aggressiven Böden


variabel

  • Aufbauhöhen in 15 cm-Schritten realisierbar
  • Höhenausgleichs- und Neigungselemente für Oberflächenanpassung
  • Kabeleinführung da 110 bis da 125 als Sollbruchstellen
    (da 160 als Option möglich)


Montage

  • Montage von Hand, ohne Hebegeräte, möglich
  • geringe Einzelelementgewichte
  • einbaufertig, vormontierte Auslieferung möglich

Normkonformität

Die Kunststoffkabelschächte erfüllen bezüglich der Festigkeits- und Temperaturkennwerte die Forderungen der ISO 75, ISO 178, ISO 179 und ISO 527.

Der Einsatz unter Verkehrsflächenlasten wurde gemäß der Norm EN 124 nachgewiesen.

Konstruktionsmerkmale

Kunststoffkabelschächte bestehen aus einem Unterbau aus Faserverbundwerkstoff DMC. Dieser Werkstoff ist wesentlich formstabiler als PE- oder PP-Materialien. Er ist tausalzbeständig und resistent gegen aggresive und alkalische Böden. Die Temperaturbeständigkeit ist von - 40°C bis + 140 °C gegeben. Durch die spezielle Geometrie und Formgebung der Rahmenelemente müssen die Kunststoffkabelschächte nicht mit Beton ummantelt werden. Sie können direkt belastet werden bis Klasse B125, bei Einsatz der verstärkten Rahmenelemente auch bis D400.

Als Schachtabdeckungen sind serienmäßig Abdeckungen der Klasse B125 aus Faserverbundwerkstoff, mit Verschraubung lieferbar. Der Einsatz unserer Schachtabdeckungen der Klassen A15, B125 und D400 aus anderen Werkstoffen, wie z.B. Gußeisen, Stahl oder Stahlbeton ist ebenfalls möglich

Der Höhenausgleich der Schachtabdeckung und die Anpassung an die Geländeoberfläche erfolgen mitttels Ausgleichselementen und Neigungssätzen.

Zusammenstellung

Der Standardaufbau besteht aus einer, je nach Schachtgröße, unterschiedlichen Anzahl von Schachtrahmen mit jeweils 15 cm Bauhöhe und einer Schachtabdeckung Kl. B125 aus Faserverbundwerkstoff DMC mit Verschraubung.

Der Kabelschacht ist einbaufertig vormontiert. Die Einzelteile sind verschiebesicher gelagert und durch ein Verschraubungssystem kraftschlüssig miteinander verbunden.
Zur Vergrößerung der Bauhöhe stehen Rahmenelemente mit 15 cm Bauhöhe zur Verfügung. Eine Bodenplatte ist optional erhältlich.

Die Größe der Schachtabdeckung entspricht der lichten Schachtweite. Bei den Schächten für die Belastungsklasse D400 können auch veränderte Abmessungen zum Einsatz kommen.

Für den Höhen- und Neigungsausgleich der Schachtabdeckungen stehen entsprechende Elemente zur Verfügung.

Kabeleinführung

Die Rahmenelemente verfügen, je nach Schachtgröße, über eine Regelanordnung von ein bis sechs Sollbruchstellen für Rohranschlüsse da 110 bis da 125. Für Rohranschlüsse da 160 und für kleinere Rohranschlüsse als 110 stehen Adapterformteile zur Verfügung. Beim verstärkten Schachttyp können die Rohranschlüsse bauseits gebohrt werden.

Die Einführung von Kabeln und Kabelschutzrohren muß generell in den vorgesehenen Bereichen vorgenommen werden, da dies statisch berücksichtigt wurde und hierfür auch Kabeleinführungsbauteile zur Arbeitserleichterung vorrätig sind. Das Anbohren oder Ausbrechen an nicht dafür vorgesehenen Stellen der Schachtteile verursacht nicht nur einen unnötig hohen Arbeitsaufwand, es kann in ungünstigen Lastfällen u.U. zum statischen Versagen des Schachtsystems führen.

Die Sollbruchstellen werden mit Hammerschlägen oder mit Hilfe einer Stichsäge geöffnet. In die Sollbruchstellen können, je nach Rohrtyp, die Kabelschutzrohre direkt oder entsprechende Adapter eingesetzt werden.
Das gesamte Schachtsystem und die Einführungen sind nicht wasserdicht.